Freitag, August 26, 2005

Das Leben der Tiger


Das Leben der Tiger
Heute hatte ich einen Traum. In diesem Traum wurden 100 Tigerinnen vom satten Volk getötet, um Schminke, nette Kleidungsstücke und Leckereien aus ihren Körpern zu bereiten. Es war ein furchtbares Massaker, ich war erschüttert und musste lange weinen angesichts der Gleichgültigkeit der Menschen.
Heute haben 100 Tigerinnen ihr Leben gegeben und ihr Herz in die Feuerschale gelegt, einmalig und unwiederbringlich.
Ich danke und weine mit meinem Bruder und Freund Markus dem Arzt, der freiwillig, voller Demut, Hingabe und Standhaftigkeit nach Namibia ging und dort das Sterben der SCHWARZEN LÖWINEN sah.
Dieser Verlust und dieses Opfer erscheint angesichts der Gleichgültigkeit erschreckend groß.
Heute haben 100 Tigerinnen ihr Herz in die Feuerschale gelegt und ihre Nachkommen dem satten Volk geopfert um ein Zeichen zu setzen.
Ich sehe eine NEUE ZEIT, in der die NEUEN KINDER mit einer Geste der Leichtigkeit die Flugzeugträger verstummen lassen, die Waffensysteme werden dankbar ihren Dienst versagen, Yoghurtbecher sich wie von allein öffnen und Kuchenteller sich selbst wieder füllen.

Wir, das Volk verlieren uns oft in Diskussionen darüber, welcher Hut angemessen und respektabel erscheint oder welche Farbe das Toilettenpapier haben sollte.

Ich frage mich was ich tun kann?
Vielleicht sollte ich noch ein wenig die Details zu der Angemessenheit der Rahmenbedingungen und des Protokolls erörtern.
Vielleicht sollte ich geöffnete und ungeöffnete Yoghurtbecher zählen, den Unterschied herausfinden und in seitenlangen Abhandlungen dokumentieren
Vielleicht sollte ich noch etwas warten.
Vielleicht sollte ich MEIN HERZ in die Feuerschale legen.
Vielleicht werde ich darüber nachdenken, was ICH für die Tigerinnen tun kann.

Mögen alle Tigerinnen und Tiger LEBEN und tausende und abertausende Nachkommen zeugen und großziehen.
Mögen die Yoghurtbecher geöffnet und die Kuchenteller vollgekrümelt sein.
Mögen alle Wesen FREI sein.
München / 25.08.05